Ein Jein-WortSilvio Berlusconi: Fake-Hochzeit mit Pleiten, Pech und Pannen

Silvio Berlusconi hat (fast) geheiratet
Silvio Berlusconi hat (fast) geheiratet

Foto: Imago / Independent Photo Agency Int.

Redaktion KuTRedaktion KuT | 21.03.2022, 14:33 Uhr

Silvio Berlusconi hat zum dritten Mal geheiratet - also fast. Die Hochzeit mit seiner Partnerin Marta Fascina fand offenbar nur symbolisch statt.

Silvio Berlusconi sorgte bereits für reihenweise Skandale, als er noch Ministerpräsident Italiens war. Dazugelernt hat er seitdem offenbar nicht, dafür ist er nun aber unter der Haube – also quasi. Vor wenigen Tagen gab der 85-Jährige seiner 53 Jahre jüngeren (!) Freundin Marta Fascina das Ja-Wort. Allerdings war bei dieser Hochzeit alles mehr Schein als Sein.

Keine offizielle Hochzeit wegen Berlusconis Erbe?

Jetzt tauchten Fotos von Berlusconis großen Tag auf (ja es wirkt, als wäre es wohl eher seine Traumhochzeit, als ihre), doch die Feierlichkeiten, die die Presse weitestgehend als „verschwenderisches Fest der Liebe“ bezeichnet, sollen angeblich nur ein Symbol darstellen. Das Paar sei demnach nicht offiziell und rechtlich verheiratet, angeblich unter anderem wegen Erbstreitigkeiten innerhalb der Familie.

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Es wird angenommen, dass Berlusconis fünf erwachsene Kinder über die Absicht ihres Vaters, Fascina zu heiraten, ziemlich wütend sind. Wie sollte es anders sein, ist der Grund dafür ihr Anspruch auf das Vermögen des 85-Jährigen in Höhe von über 5 Milliarden Pfund. Mit der Vermählung hätte auch die 32-Jährige ein Recht auf dieses Geld, sollte ihr, bald wohl offizieller, Ehemann das Zeitliche segnen.

Außerdem hätten die Kinder des Politikers ihm angeblich auch davon abgeraten ein ausladendes Hochzeitsfest zu feiern, wenn im Moment Krieg in Europa herrscht. Also musste eine Fake-Hochzeit her, schließlich war ja bereits ein rauschendes Fest angekündigt. Berlusconi erschien im blauen Armani-Anzug, Fascina trug natürlich Weiß. Es gab ein pompöses Mittagessen, die falsche Trauung fand in einer Mini-Kapelle statt, dazu gab es ein Klavierkonzert.

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Peinliche Reden und falsche Versprechungen

Vollkommen unberührt von den schrecklichen Vorkommnissen in der Ukraine und auch von jeglichen Sex-Skandalen seiner Vergangenheit oder seinen momentanen gesundheitlichen Problemen, strahlte der ehemalige italienische Ministerpräsident überglücklich in die Kameras, als er mit Marta die riesige Hochzeitstorte anschnitt. Doch auch diese symbolhaften Festlichkeiten gestalteten sich zu einer Aneinandereihung von unangenehmen Momenten, einschließlich der Reden, die der ehemalige italienische Ministerpräsident den anwesenden Gästen an diesem besonderen Tag präsentierte.

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Unter anderem blendete der Ex-Ministerpräsident Italiens mit einer flammenden Romantik-Ansprache an seine Zukünftige nicht nur seine vorangegangenen Ehen und seine gesamte Familie aus – „Meine Liebe für dich, Marta, ist eine große Liebe. Du hast mir in schwierigen Momenten beigestanden, hast mir geholfen. Du vervollständigst mich, ich könnte ohne dich nicht leben, du füllst mein Leben“ – sondern schien auch seine vergangenen Versprechen völlig vergessen zu haben.

Eigentlich hatte der 85-Jährige nämlich kürzlich angekündigt, ukrainische Flüchtlinge in seiner Millionen-Villa aufzunehmen – passiert ist das bisher nicht. Silvio Berlusconi gilt als guter Freund von Wladimir Putin.

Wer ist Marta Fascina?

Die Frau an Berlusconis Seite hat laut der italienischen Nachrichtenseite ANSA kalabrische Literatur an der Universität Sapienza in Rom studiert, ist inzwischen Teil der Partei „Forza Italia“ und ist Mitglied der Abgeordnetenkammer. Inzwischen hat sie sich allerdings eher der Social-Media-Arbeit zugewandt. Fascina hat mehr als 16.000 Follower auf ihrem Instagram-Account, auf dem sie hauptsächlich politische Inhalte veröffentlicht. Auf ihrem Facebook-Account hält sie ihre 5.000 Follower ebenfalls mit Updates zu ihren neuesten politischen Unternehmungen auf dem Laufenden.

Marta Fascina, die Frau an Silvio Berlusconis Seite

Foto: imago / Insidefoto

Berlusconis Skandale

Der ehemalige Premierminister war vor einigen Jahren verurteilt worden, weil er der minderjährigen marokkanischen Prostituierten Karima El Mahroug, auch bekannt als „Ruby the heart-stealer“, zwischen Februar und Mai 2010 sechs Millionen Pfund für sexuelle Dienstleistungen gezahlt haben soll. Er wurde aber später im Berufungsverfahren für nicht schuldig befunden.

El Mahroug war Berichten zufolge Teilnehmerin einer der vielen berüchtigten „Bunga-Bunga“-Sexpartys von Berlusconi, die in seiner Privatvilla stattfanden. Neben seinem Ruf für die umstrittenen Partys wurde Berlusconi nach einer Verurteilung wegen Steuerbetrugs im Jahr 2013 vorübergehend von öffentlichen Ämtern ausgeschlossen, außerdem wurden ihm mehrere Fälle von Unterschlagung vorgeworfen.