FilmAmanda Seyfried: „Ich hatte Angst, dass zu viel Muttermilch einschießt!“

Amanda Seyfried: „Ich hatte Angst, dass zu viel Muttermilch einschießt!“
Amanda Seyfried: „Ich hatte Angst, dass zu viel Muttermilch einschießt!“

© IMAGO / ZUMA Wire

Paul VerhobenPaul Verhoben | 22.07.2018, 20:39 Uhr

Seit Donnerstag ist Amanda Seyfried im Musical-Film „Mamma Mia! – Here We Go Again“ in den Kinos zu sehen. Die Rolle der Sophie, die sie darin spielt, hatte sie schon 2008 im ersten Teil verkörpert. Welche Komplikationen ihr ihre Brüste bei den Dreharbeiten machten, erzählte sie klatsch-tratsch.de-Reporterin Katja Schwemmers beim Interview in Hamburg.

Amanda, was ist mit deinen Augen passiert?
Ich habe mir eine Augenentzündung eingefangen. Ausgerechnet jetzt. Aber meine Make-up-Artistin war großartig – sie hat mir einfach das andere Auge auch noch rot geschminkt. Nun sieht es einfach cool ist. (lacht)

Was kannst du uns über deine deutschen Wurzeln erzählen?
Das liegt sehr weit zurück. Aber die Vorfahren meiner Familie stammen aus Deutschland und Schottland. Ich selbst kam in Pennsylvania zur Welt wie alle meine näheren Familien-Angehörigen. Ich bin so amerikanisch, amerikanischer geht es kaum! Aber was ganz witzig ist: Wenn man zurückgeht in unserem Stammbaum, hießen wir früher angeblich Siegfried. Der Name wandelte sich mit der Zeit in Seyfried. Ich bin also irgendwie Deutsch.

Foto: David M. Benett/Getty Images for Wolfskin TechLab

Warum lieben Menschen „Mamma Mia!“?
Ich glaube wirklich, dass es viel mit dem Girlpower-Aspekt zu tun hat, sowie mit dem Band zwischen der Mutter und der Tochter. Außerdem vermittelt der Drehort auf der Insel Urlaubs-Feeling. Und klar, die Musik von ABBA begeistert immer noch. Wäre es nicht ein Musical, würde es nicht so sein wie es ist. Musicals erobern ein Herz und verlassen es nie mehr. Speziell nicht, wenn es solche Ohrwürmer hat wie die von ABBA.

Du bist mit 32 immer noch zu jung für ABBA!
Ich besaß keine ihrer Alben, aber ich kannte die Musik, die Melodien waren in meinem Herzen. Ich wusste irgendwie immer, wie ein Song weitergeht. ABBA läuft ja immer noch überall im Radio – sie sind so zeitlos wie die Beatles. Außerdem kannte ich die Coverversionen der A*Teens.

Wie lange hat es gedauert, dass du für die Fortsetzung von „Mamma Mia!“ zugesagt hast?
Ich habe schon gezögert. Als das erste Mal die Gerüchte aufkamen, dass es zu einer Fortsetzung kommen sollte, war ich hochschwanger mit meinem ersten Kind. Es gab noch kein Drehbuch. Ich fand die Idee albern. Warum sollten wir nach zehn Jahren das noch mal aufleben lassen? Mir fehlte die Vorstellungskraft dafür. Ich hatte auch so viele Fragen: „Ist Meryl dabei? Machen alle wieder mit? Und was ist mit mir – werde ich noch viel darin vorkommen?“

Aber dann hast du doch ja gesagt.
Ohne Witz, ich hatte gerade entbunden, kam am nächsten Tag nach Hause mit meinem Baby, versuchte mich gerade am Stillen, als mein Agent anrief und mir mitteilte: „Im August geht es los.“ Ich hatte so kurz nach der Geburt überhaupt keinen Kopf dafür. Eine Woche später lag das Script im Briefkasten. Es war besonders. Und dann war die Sache klar.

Warum?
Letztendlich denke ich, hat jeder von uns es für sich selbst getan. Es ist echt Angst einflößend, ein Sequel zu drehen und eine Story, wo es eben keine Musical-Vorlage von gibt. Aber vermutlich lieben die Menschen die Charaktere des ersten Films genug. Unsere Fans sind loyal. Ich glaube, sie werden glücklich sein mit der Fortsetzung.

War deine Herangehensweise an die Rolle diesmal anders, wo du jetzt selbst Mutter bist?
Ich bin ans Set gekommen und durfte mich selbst spielen. Wobei ich vor zehn Jahren noch viel mehr wie Sophie war, ich war ja sogar in den gleichen Typen verliebt (Dominic Cooper, Anm. d. Red.). So gesehen habe ich mich mit 21 tatsächlich selbst gespielt und hatte einfach nur Spaß am Set. Inzwischen haben sich meine aber Prioritäten verschoben.

Inwiefern?
Tja, mein Baby ging vor, und tatsächlich hatte ich als frischgebackene Mutter manchmal meinen Text vergessen. Die größte Herausforderung bestand für mich aber darin, darauf zu achten, dass nicht zu viel Muttermilch in meine Brüste nachschießt, so dass sie abends nicht viel praller waren als morgens.

Gibt es Momente, wo du dir wünschen würdest, dass das ganze Leben ein Musical wäre?
Fast immer, wenn ich Streit mit meinem Mann habe. Denn wenn ich anfange, zu singen, wäre der Stress schnell verflogen und alles wieder gut. Sowieso wäre die Welt freudevoller und entspannter, wenn wir anfangen würden, zu singen und tanzen. Man sieht das ja immer an den Flashmobs, wie gut man sich fühlt, wenn man sich einen Clip davon ansieht. Und wenn Trump anfangen würde, zu ABBA zu tanzen, würde ich ihn 0,003 Prozent weniger hassen.

Hat dir deine offene Art schon mal Ärger eingebracht?
Machen Sie Scherze? Na, klar. Anfangs entstand es aus einer Art Unsicherheit heraus: Ich wollte andere unbedingt wissen lassen, mit wem sie es zu tun haben. Ich finde es auch viel schwieriger, jemand zu sein, der ich nicht bin, und Gefühle vorzuspielen, die ich nicht habe. Aber es gibt gewisse Dinge, die ich nicht jedem auf die Nase binden würde. Mein Menstruationszyklus etwa geht niemanden etwas an.

Bist du nun best friends mit Cher?
Auf jeden Fall gehört sie nun mit zur Familie! Meine Mutter ist Riesenfan! „Strong Enough“ war ein Riesenhit, als ich in der Highschool war. Als sie ans Set kam, kannten die meisten von uns sich ja schon über Jahre und hatten eine Verbindung. Cher war das neue Kind der Schule. Sie wollte nicht anders behandelt werden, wie alle anderen. Ja, sie ist besonders, aber auch süß, liebevoll und dankbar. Als wir am Ende der Dreharbeiten „Super Trouper“ machten, wollten wir alle nicht mehr nach Hause – ich denke, Cher auch nicht.