MusikSir Paul McCartney fühlte sich ‚tot‘ nach Trennung der Beatles

Paul McCartney The O2 18 Dec 2024 - Getty BangShowbiz
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Paul McCartney The O2 18 Dec 2024 - Getty

Bang ShowbizBang Showbiz | 03.11.2025, 18:05 Uhr

Sir Paul McCartney fühlte sich „tot“, nachdem sich die Beatles getrennt hatten.
Der 83-jährige Musiker enthüllte, dass er sich nach der Trennung der Band verloren fühlte und kurz davor stand, die Musik aufzugeben. Damals kursierten außerdem Gerüchte, er sei bei einem Autounfall gestorben. In seinen neuen Memoiren ‚Wings: The Story of a Band on the Run‘ erzählt er von den emotionalen Folgen der Auflösung der Beatles und dem intensiven öffentlichen Druck, der darauf folgte.

In dem Buch greift er die langjährige „Paul ist tot“-Verschwörung wieder auf, die erstmals 1966 auftauchte und drei Jahre später eskalierte, als Fans behaupteten, die Beatles hätten ihn durch einen Doppelgänger ersetzt. „Das seltsamste Gerücht kam auf, als sich die Beatles gerade trennten – dass ich tot sei“, sagte Paul. „Wir hatten das Gerücht schon vorher gehört, aber plötzlich, im Herbst 1969, wurde es von einem DJ in Amerika wieder aufgegriffen und nahm eine Eigendynamik an, sodass Millionen von Menschen weltweit glaubten, ich sei tatsächlich tot.“

Er sagte, er und seine Frau Linda seien sich der „Macht des Klatsches und der Absurdität“ der Geschichten bewusst gewesen und deswegen aus London weggezogen: „Genau um dieser bösartigen Gerüchteküche zu entkommen, die die Beatles zerstörte.“ Paul fügte hinzu: „Jetzt, da über ein halbes Jahrhundert seit dieser wirklich verrückten Zeit vergangen ist, beginne ich zu denken, dass die Gerüchte vielleicht wahrer waren, als man damals dachte. In vielerlei Hinsicht war ich tot – ein 27-jähriger, fast ehemaliger Beatle, der in einem Meer aus juristischen und persönlichen Streitigkeiten unterging, die meine Energie raubten. Ich brauchte einen völligen Neuanfang im Leben.“

Der ehemalige Beatle sagte, der Umzug mit Linda und ihrer Tochter Mary auf eine Schaffarm in Schottland habe ihm geholfen, sich zu erholen. Der alte Paul aber blieb zurück. „Zum ersten Mal seit Jahren fühlte ich mich frei – ich führte und bestimmte plötzlich mein eigenes Leben. Ich war mir damals nicht bewusst, dass ich mich vom langen Schatten der Beatles entfernte, aber genau das tat ich.“ Entschlossen, einen neuen Weg einzuschlagen, veröffentlichte er 1971 das Album ‚Ram‘ mit Linda und Schlagzeuger Denny Seiwell, bevor er gemeinsam mit Linda und Ex-Moody-Blues-Gitarrist Denny Laine die Band Wings gründete.

Die erste Resonanz war hart. Das Magazin ‚Rolling Stone‘ bezeichnete ‚Ram‘ als „unglaublich belanglos und monumental irrelevant“, während der ‚NME‘ es als schwach beschrieb. Zunächst dachte Paul darüber nach, ganz aufzuhören. Dann aber wurden Wings ein weltweiter Erfolg. Ihr Album ‚Band on the Run‘ von 1973 erreichte Platz 1, gefolgt von ‚Venus and Mars‘ und dem Weihnachtshit ‚Mull of Kintyre‘ von 1977, der als erste Single in Großbritannien mehr als zwei Millionen Mal verkauft wurde. Nach der Auflösung von Wings im Jahr 1981 begann Paul eine Solokarriere, die mittlerweile über vier Jahrzehnte andauert. Im Vorwort zu seinem Buch verrät er, dass er weiterhin neue Musik schreibt und aufnimmt. Er sagte: „Ich habe 25 Songs, die ich in den nächsten Monaten fertigstelle. Neue Songs, die interessant sind. Ich höre etwas, ein Stück Musik, und denke: ‚Oh, das liebe ich.‘ Und ich baue dieses Gefühl in ein neues Lied ein.“ ‚Wings: The Story of a Band on the Run‘ von Paul McCartney ist bei Allen Lane erschienen.