FilmRiz Ahmed träumte seit Jahrzehnten von Hamlet-Rolle

Riz Ahmed at Academy Awards - Avalon - April 2021
Der britische Schauspieler ist begeistert von seiner neuen Rolle - damit wurde für ihn ein Traum war.
Riz Ahmed wollte schon seit seinem 16. Lebensjahr einen ‚Hamlet‘-Film machen.
Der 42-jährige Schauspieler spielt den dänischen Prinzen in einer neuen Adaption des Stücks, die die Tragödie ins moderne London verlegt und den königlichen Hof als Welt südasiatischer Familiendynastien im Geschäftsleben neu interpretiert. Riz gab zu, dass die Arbeit an ‚Hamlet‘ für ihn seit Jahrzehnten ein Traum war.
„Ich war wie viele Teenager. Ich ging zur Schule, hatte eine ziemlich rohe, emotionale und turbulente Zeit, als ein großartiger Lehrer sich meiner annahm und mir ‚Hamlet‘ nahebrachte. Das hat damals wirklich widerspiegelt, wie verletzlich und fehl am Platz ich mich fühlte“, erzählte er im Gespräch mit ‚The Hollywood Reporter‘. „So habe ich damals eine enge Bindung zum Text und zu dieser Figur entwickelt. Und mit 16 oder 17 habe ich beschlossen: ‚Mann, ich will irgendwann einen Film daraus machen.'“
Der Emmy-Preisträger erklärte, dass der ‚Hamlet‘-Plot gerade für nichtwestliche Kulturen relevant sei. „Besessenheit durch Geister, Blutschuld, dass man Ophelia nicht heiraten kann, weil sie aus der falschen Familie stammt, oder kulturelle Traditionen, die sehr lebendig sind“, zählte er auf. „In vielen südasiatischen Communities gilt zum Beispiel die Tradition, dass man die Schwägerin heiratet, wenn der Bruder stirbt, um die Waisen zu versorgen. Das habe ich selbst erlebt, als ich aufwuchs.“
Riz gab zu, dass es ihm leichtfiel, den erschöpften, tragischen Helden Hamlet zu spielen, da er kurz vor Drehbeginn Vater geworden war und extrem unter Schlafmangel litt. „So viel von diesem Stück, so viel von dieser Geschichte dreht sich um Vaterschaft – darum, dieses Erbe anzunehmen, die Angst davor, das Fehlen dessen“, schilderte er. „Ich war ziemlich übermüdet mit einem Neugeborenen und gleichzeitig bei Nacht-Drehs. Es war extrem intensiv. Deshalb hat der Dreh etwas von einem Fiebertraum, was man meiner Meinung nach auch im Film sieht.“